Liebe Weinliebhaber,
ein paar frohe Botschaften kann das Land grad gut vertragen. Wie der Betreff durchblicken lässt, geht es mal wieder ums Ganze. Genau genommen ums große Ganze. Darunter macht’s der Simon ja nicht.
(1) Wein und Leben
Es ist wie ein Wunder, wenn im Frühling das Leben in den Reben wieder erwacht. Aus knorrigem Holz, das aussieht wie tot, regt sich neues Leben. Als Winzer bekomme ich Wolkenspiel, Wind und Wetter hautnah mit. Was als Potenzial angelegt ist, drängt nach Verwirklichung. Wir können dabei zusehen und stauen.
Die Blüten der Kirschbäume locken mit süßlichem Duft. Insekten kriechen aus Ihren Winterquartieren in die wärmende Sonne. Aus den wollig gewordenen Knospen regt sich langsam der Trieb. Alles strebt nach Leben. Was dem dient, empfinden wir als schön.
Auf einmal bekommen wir wieder Lust auf spritzigen Rosé. Der Sauvignon Blanc aus 2021 belebt mit seiner knackigen Säure-Spitze, dass er uns sticht wie der Hafer. Wir wollen Vögeln lauschen und dabei Zwitscherli trinken. Wein und Leben. Das gehört zusammen, weil sowieso alles eins ist.
(2) Krieg und Frieden
KEIN WEIN … ist auch keine Lösung! Der Wein kam zu uns mit dem Christentum. Wo gar kein Wein getrunken wird – oder nur Wodka – geht’s oft kriegerisch und wenig christlich zu. Dass Jesus die psychoaktive Substanz Wein symbolisch ins Zentrum seiner Botschaft stellt, ist wohl kein Zufall. Wein versöhnt uns mit der Welt – könnte man theologisch begründen oder einen Simon Opa fabulieren lassen. Ostern kommt. Die Welt dürstet nach Frieden. Wein ist da. Den gibt’s bei uns von vielschichtig komplex bis bodenständig einfach.
Die ultimative Glücksformel [Weglassen, was man nicht braucht und sich auf das Wesentliche konzentrieren, das einen Wert hat] verstehen derzeit etliche Weintrinker völlig falsch. So deute ich die aktuelle Absatzkrise bei den Kollegen. Leute, so geht das nicht. Zu einem guten Leben gehört guter Wein! Für die Weinbranche sieht es momentan ziemlich düster aus. Verunsichert durch Inflation, Kriege und Krisen, greifen etliche Weinkäufer zu billigeren Varianten. Damit tun sie sich nichts Gutes und schaufeln für viele Winzer das Grab, sei es in Deutschland, Frankreich oder Italien. Siehe z.B. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/weinbauverband-rheinhessen-fuer-flaechen-stilllegung-100.html
Zum Glück habe ich Euch als Weinkunden! Wer bei mir kauft und bestellt, weiß, dass meine Weine einen höheren Preis und einen Wert haben.
Wie man die derzeitigen Krisen politisch lösen kann, übersteigt meine Kompetenz. Ich versuche, mit dem zu helfen, was ich hab: Wein. Guter Wein.
Die Edition BURGUNDER HILFT gibt es (nur) im Ukraine Zentrum, Salzstr. 37 in Freiburg. Ein Besuch lohnt sich, allein schon wegen der Kunstausstellungen. Mehr dazu: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/deutsch-ukrainisches-kulturzentrum-in-freiburg-eroeffnet-100.html
(3) Dichtung und Wahrheit
Damit alles überschaubar bleibt, gibt es die ungemütliche Wahrheit über die Flaschenlagerung in einer nächsten Wein-Info. Hier zu Ostern noch ein paar launige Tipps in Richtung Dichtung und Film-Wahrheit:
- André Kaminski: Nächstes Jahr in Jerusalem. Schelmen-Roman, spielt im jüdischen Milieu während der beiden Weltkriege. Stimmt trotz Tragik spielerisch hoffnungsvoll-heiter.
- James Bond 007: Octopussy. Eine 40-jährige filmische Mottenkiste voller anachronistischer Klischees. Geopolitisch höchst aktuell und regt zum Nach- und Vordenken an.
- Flix: Faust – Der Tragödie erster Teil. Zeitgeistig-schräge Comic-Adaption. Der Alte Meister von “Dichtung und Wahrheit” hätte heute bestimmt auch seine Freude dran.
Wer Wein bekommen mag, schickt mir am besten eine kurze Nachricht. Im Anhang ist ein PDF mit unserer aktuellen Liste. Wer diese Weine-Infos nicht mehr bekommen mag, gibt mir am besten kurz Bescheid.
Sonnige Grüße vom Tuniberg
Josef J. Simon
PS: Am Samstag 20 April 2024 gibt es ein Reben-Event auf der Lage Kammertal. Da weihen wir eine Denk x Bank ein. Termin vormerken. Demnächst mehr.